Ich habe schon Glück. Ein großes Glück. Man hat mich in Europa hinein geboren (na ja, in meinem Fall war es ein bisschen daneben. Ich habs aber korrigiert und gutis ). Das ist schon was, oder? Na ? Nicht bewusst ? Schon mal heute an die Sicherheit, Freiheit, warmes Bett und volle Schüssel gedacht? Schon vergessen sich jeden Tag darüber bewusst zu freuen? So ist es immer wieder, man gewöhnt sich zu schnell an das Glück, und wenn man nicht nach Neuem sucht, dann wird man unglücklich. Jetzt aber doch zum Thema.

Europa ist das Ziel von allen, die kein Europa um sich haben. Von allen, die z.B. ein touristisch wunderschönes Afrika um sich haben, in dem sich nicht mehr leben lässt. Und wenn man dort schon lebt, dann kann es ein Leben sein, das verfolgt wird, um es zu nehmen. Durch den Menschen oder andere Katastrophen. Und es ist ein Leben, was in Angst jeden Tag aufwacht und mit Furcht schlafen geht. Was muss man für ein Leben führen, dem man mit allen Mitteln zu entfliehen versucht? In dem man mit geringen Überlebenschancen für sich, seine eigenen Kinder, seine eigene Familie in ein altes Boot steigt und in die Ungewissheit geht?

Und wir hier, auf der anderen Seite, werden es nie verstehen. Wir werden nie wissen, wie es ist. Oder doch ? Wenn sich das Blatt mal wendet? Wir lassen den Gedanken nicht zu, dass auch wir irgendwann von unserem Zuhause fliehen müssten. Die Möglichkeit besteht, ob man es glauben möchte oder nicht, man trifft sich immer mehrmals im Leben. Auch mit eigenem Schicksal.

Und Europa sitzt vorm Fenster und dreht sich ab, wenn es nicht nur Sonnenuntergänge zu sehen gibt.

atelier grimann

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